Bodelschwinghschule – unsere Schule trägt einen bekannten, orthografisch nicht ganz einfachen Namen. Namensgeber war ein Mann, der als evangelischer Theologe und Sozialreformer gleichermaßen bekannt wurde. Am ehesten dürfte „Vater Bodelschwingh“ durch die Von-Bodelschwinghschen-Anstalten in Bielefeld-Bethel bekannt sein. In diesen weit über Bielefeld hinaus bekannten Einrichtungen kümmert man sich um behinderte und sozial benachteiligte Menschen. Gute Gründe also, sich etwas intensiver mit unserem Namensgeber zu beschäftigen.

Friedrich Bodelschwingh

Lebensdaten im Überblick

1831
Friedrich von Bodelschwingh wurde in Tecklenburg, gar nicht weit von Münster, als Kind einer alten westfälischen Adelsfamilie geboren.

1854
Beginn eines Theologiestudiums in der Schweiz.

1864
Nach dem Studium und einem Aufenthalt in Frankreich Rückkehr nach Deutschland. Er übernahm eine Stelle als Dorfpfarrer.

1872
Bodelschwingh wurde Leiter einer Diakonissenanstalt in Bielefeld, die auch epilepsiekranke Kinder betreute.  In den Folgejahren reformierte er die Pflege kranker und behinderter Menschen, die bis dahin nur in Anstalten „verwahrt“ wurden. Er rückte die Würde der Kranken und Behinderten in den Vordergrund, die nun in betreuten Gruppen lebten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten tätig waren und so das Gefühl erhielten, wert und nütze zu sein. In diesem Rahmen entstand auch der Ort Bethel, der heute die „Von-Bodelschwinghschen-Anstalten“ in Bielefeld beheimatet.

1882
Ein arbeitsloser Handwerksgeselle veranlasste Bodelschwingh, nicht nur Kranke und Behinderte, sondern auch sozial Schwache in seine Reformkonzepte einzubeziehen.  Es ging ihm nicht um Spenden oder Almosen, sondern er schaffte Möglichkeiten für die „Brüder der Landstraße“, nach langen Jahren der Arbeits- und Obdachlosigkeit das Arbeiten wieder zu erlernen.

1903
Bodelschwingh wurde Abgeordneter des preußischen Landtages. Krönung seiner politischen Tätigkeit war das „Wanderarbeitsstättengesetz“, das die Rahmenbedingungen für seine Resozialisierungspläne festschrieb.

1910
Friedrich von Bodelschwingh starb in Bethel. Sein Sohn setzte sein Lebenswerk fort.